ვინ მოკლა ჩაიკა
Novel
Bakur Sulakauri Publishing 2013
13X19.5
160 pages
ISBN: 978-9941-15-808-7

WHO KILLED CHAIKA?

KORDZAIA-SAMADASHVILI ANA
Elizabeth is a single yet happy woman who does no harm to anybody. She is surrounded by plenty of friends. She loves life and wants to dance, travel and just be happy. Elizabeth is a person with a free soul who enjoys breaking stereotypes. ‘Chaika’ is the name for this kind of woman. Suddenly Chaika’s dreams are interrupted. She is murdered. Everybody knows everything except the detective who is investigating the case. Who was Chaika? Who murdered her? Chaika’s friends have a clue about the murderer but say nothing to the detective. Two of those friends decide to revenge the deceased Elizabeth themselves. This is a very complicated and intriguing story written in a very catchy way. Who Killed Chaika? Won the IliaUni Literary Award as the Best Novel of 2013.


The central figures of this novel, with all their idiosyncrasies and emotional outbursts, are as lovable as Almodóvar characters.

Malkhaz Kharbedia, literary critic, Radio Liberty 



EXTRACT

Translated into German by Sybilla Heinze  

Mami, liebe Mama, hilf mir doch,
hilf mir doch, Mami, liebe Mama …

 

Gebet einer ungläubigen Waise

  

Sonntags früh am Morgen sind auf der Straße nur Straßenkehrer, Männer, die sich aus dem Haus der Geliebten schleichen, und junge Kirchgängerinnen unterwegs. Und Hundebesitzer.

 

Teso ist Hundebesitzer.
Vor zehn Jahren hatte Teso bemerkt, dass ihm die Haare ausfielen und er dick wurde. Das gefiel ihm gar nicht. Ein Glatzkopf und Fettwanst. Teso fand das unerträglich.
Teso probierte alles Mögliche aus, aber nichts half – das ausgefallene Haar kam nicht wieder. Deshalb rasierte er sich den Kopf blank.
Zur Bekämpfung des Übergewichts kaufte sich Teso einen Hund, in der Hoffnung, dem Tier zuliebe früh aufzustehen und viel herumzulaufen, wenn nicht sogar herumzurennen. Auch das ging daneben: Zum Hundebesitzer avancierte seine Frau. Sie nannte die russische Spanielhündin Peppi „Schatzi“, umsorgte sie liebevoll und ging natürlich auch mit ihr spazieren. Trotzdem wurde Peppi innerhalb kürzester Zeit sehr dick und dermaßen faul, dass Spaziergänge ihr keine Freude mehr machten.
Teso seinerseits hatte an Peppis Anblick keine Freude mehr. Als seine Frau schwanger wurde, keimte in ihm die Hoffnung auf, sie würde sich von der Hündin trennen wollen, aber nein – Mamis Liebling wurde nicht aufgegeben. Selbst die Geburt des zweiten Kindes tat der Liebe zu der Hündin keinen Abbruch, und so lebten sie also: Teso, seine Frau, die hoch aufgeschossene Tiniko, die kleine Lisiko und die dicke, faule und vom Grauen Star geplagte Peppi.
Dieser Morgen war für Teso ein Graus. Die „großen Mädels“ waren zur Erholung ans Meer gefahren und hatten ihm Lisiko und Peppi dagelassen, die die Großmutter am Abend zu sich ins Sommerhaus mitnehmen sollte. Teso redete sich gut zu: Ein Tag, was ist das schon, das halt ich schon aus, aber dennoch war er irgendwie angefressen. Nicht, dass er Lisiko nicht lieb gehabt hätte, und mit Peppi kam er auch zurecht, aber trotzdem …
Es dämmerte und Peppi begann an der Tür zu winseln.
„Sie wird sich schon gedulden“, dachte sich Teso, der in den frühen Morgenstunden sehr schlecht geschlafen hatte.
Peppi war da anderer Meinung und nervte einfach weiter. Teso stand auf. Ehe er ein sauberes Hemd gefunden, die Schnürsenkel gebunden und die Hundeleine aufgetrieben hatte, war auch Lisiko aufgewacht. Sie kam in den Flur, stellte mit einer für ihr kindliches Alter und Aussehen ungewöhnlich tiefen Stimme klar, sie wolle ebenfalls Gassi gehen, und hatte ihre Schuhe schneller an als Teso. Was blieb ihm anderes übrig: Teso, Lisiko und Peppi gingen gemeinsam aus dem Haus... (See PDF)


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