დევის ცოლის სიცილი
Poetry Collection
Publishing House Saunje 2013
22.5X16.5
196 pages
ISBN: 9789941442629

 

LAUGHTER OF DEVI’S WIFE

LIQOKELI LIA
Laughter of Devi’s Wife is the debut poetry collection by Lia Liqokeli, which  gained countries top literary award SABA in 2014. The verses of Lia Liqokeli, saturated with forgotten mythical images, invites her reader to magical world, telling the stories of mountains that are far away from cities, of remote villages and roads. The stories heard in deep childhood, from memories of grandfathers and grandmothers, told by the midfire, while carding the wool, or spinning thread, come up to surface and are so masterfully twisted with  deep emotional background of the author and wide range of feelings that touches everyone who approaches her poems. The content of verses is enhanced with original style of the language, and structures through which the author tries to create her own world, which on the same time seems physically so far and mentally so close to us. Once, when asked what was the clue for her instant success, she said: "There are values, which are shared by everyone in the world - lets say, an axis of being a human, and when you write about all that feelings sincerely, without beautifying them, you reach closer  to your reader".

It was not by accident that one of our significant poets, Temur Chkhetiani called Lia Liqokeli “Spontaneous Happiness”; her verse strikes the reader like nature and traps in the forest of visions and images, and while reading it, again and again you ask a question: where this life experience comes from, this sense of genuine style, this perception of her own language structure, that needs years of working to reach. 
Giorgi Lobzhanidze, Poet, Literary Critic, Radio Liberty
 

EXTRACT 
Translated into German by Schorena Schamanadse and Lydia Nagel


SPRICH NICHT DRÜBER, MÄDCHEN  

Sprich nicht drüber, Mädchen.
Sonst läufst du doch herum
mit deinem Trommelbauch
voller Geschichten
und erzählst dem erstbesten,
dass draußen das Augustlicht leuchtet
und alles möglich ist.
Schweig still, Mädchen.
Erzähl nicht von den Nächten,
die der Sturm aufgerissen hat
wie abgedeckte Dächer,
und dich hat der Sturm nackt zurückgelassen.
Schweig still und deck dich warm zu,
lass deine Hände ruhen,
die zappeln wie frisch gefangene Fische,
wenn du davon erzählst, wie du geküsst hast.
Red nicht, als würdest du mit zerbissenen Armen fuchteln,
dass man sich fühlt, als ob es irgendwo schneie.
Da läufst du herum und sprichst über deine Nächte
wie die Grillen von den Feldern
vergangener Sommern erzählen.
Du sprichst, als legtest du dich in einen tausendmal geträumten Traum
bemüht, die ganze Welt in dein Bett zu kriegen.
Schweig still, Mädchen.
Erzähl nicht dem erstbesten,
dass dein junger Körper im Laufe eines Winters alt geworden ist.
Sag nicht, dass du so gelb und dünn geworden bist,
dass in dem über deine Rippen gespannten Herbst
seine erste Berührung zu sehen ist.
Sag nicht, dass deine Worte so schwer geworden sind,
dass du sie nicht in den für ihn bestimmten Brief pressen konntest.
Erzähl nicht, dass deine Geschichten
zerplatzten wie ins Feuer geworfene Steine.
Du hast begonnen einzukochen und überzukochen.
Sag nicht, dass du dich im Staub der blühenden Linden
in einen Wunsch verwandelt hast.
Und wenn er nicht kommt, und wenn es ihn nicht gibt,
wirst du ihn selbst erfinden.
Da gehst du herum und erzählst
und zerspringst auf den eigenen, verminten Wörtern.
Und dein Schatten spannt sich wie die Wäscheleine des Wartens,
du wehst darauf wie ein zum Trocknen aufgehängtes Hemd.
Als leuchte draußen das Augustlicht,
und du wüsstest, dass dein Bauch
nichts gebären wird.
Deck dich warm zu, Mädchen,
umfass deinen Bauch
und sprich nicht drüber – Ach, Schimpf und Schande!
Schweig still, Mädchen, schweig still.  (See PDF)



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