დათა თუთაშხია
Novel
Chabua Publishing 2012
15.8x22
612
ISBN: 9789994073436

DATA TUTASHKHIA

AMIREJIBI CHABUA

Amirejibi’s magnum opus and an undisputed classic of Georgian literature, constantly being republished in Georgia 40 years after it first appeared is Data Tutashkhia – a Georgian Robin Hood-embodies the soul of the Georgian people. The novel tells the story of a Georgian outlaw at the time of the tsars (1854 onwards). It combines thriller elements with Dostoyevskian themes of personal fate and national identity. Above all, though, it defends the right to personal freedom and critical expression in the face of a repressive political system. The story is told by Count Segedy, retired Russian-Hungarian chief of the Caucasian gendarmerie, interspersed with accounts from other people who have come across the outlaw Data Tutashkhia, who leads the tsarist police a merry dance for years. It so happens that the gendarmerie chief, Mushni Sarandia, is Data’s cousin – outwardly his spitting image but at the same time his lifelong opponent. it is a tale of two cousins, both almost identically blessed with the same physical and intellectual traits, but travelling two morally different paths. While Data drops out of society in his youth – he shoots a Russian officer in a duel and escapes punishment by fleeing into the mountains –, Mushni, thanks to his brilliant intelligence and fiendish determination, rises rapidly through the ranks of officialdom. He conducts cunning campaigns against smugglers and spies but regards it as his life’s task to track down his cousin Data, who is living outside the law. When this fails he seeks instead to publicly blacken his name. This, too, does not succeed – either in the novel or in reality: to this day Data Tutashkhia lives on in the Georgian consciousness as a national hero.
 


EXTRACT

Translated into German by Kristiane Lichtenfeld                      

 

...Und dem Menschen ward gegeben:
ein Gewissen, auf daß er selbst seine Fehler entlarve; Kraft, auf daß er dieselben besiege; Vernunft und Güte zum eigenen Heil und zu dem seiner Nächsten, denn nur solches ist ein Heil, welches den Nächsten nützet; das Weib, auf daß sein Geschlecht blühe und fortbestehe; der Freund, auf daß er erkenne das Maß seiner Wohltat und Opferfreude im Namen des Nächsten; ein Vaterland, auf daß er etwas habe, um ihm zu dienen und seinen Kopf hinzuhalten; die Fluren, auf daß er im Schweiße seines Angesichts sein Brot esse, so wie es ihm vom Herrgott prophezeit war; Weinberge, Gärten, Viehherden und andere Güter, auf daß es ihm an Gaben für seine Nächsten nicht mangele; und die ganze Welt, auf daß ein Ort sei, wo er all dies vollbringen und die große Liebe gebührend vergelten kann, welche für ihn der Herrgott war. Und wie hier gesagt, so geschahe alles. Der Glaube und das Gesetz der Väter erfüllten mit Liebe des Menschen Fleisch und Geist. Und es ward Richter über das Volk und sein Herrscher Tutaschcha, ein Jüngling voll Pracht und Schönheit. Ohne Mensch zu sein im Fleische, war er dennoch ein menschlicher Geist, weilend in der Tiefe der Seele und alle ihre Fasern durchdringend. Und dieser Glaube gebar die Vernunft, die Klugheit und das Begreifen des Wesens der Dinge. Aus wilden Wüstengräsern züchtete der Mensch das Korn, und das Korn wurde sein täglich Brot. Dem Steppenbullen beugte er den Nacken unters Joch, und demütig ertrug der Bulle seine schwere Bürde. Und der Mensch schuf das Rad, und durch Wege verband er Städte und Dörfer, auf daß das Menschengeschlecht eins werde und untereinander verwandt. Und er blickte zum Himmel, berechnete den Lauf der Gestirne und erkannte deren Gesetze. Und so Regen oder Schnee kommen sollten, sagte er zu seinen Nächsten: „Jetzt wird Naßwetter kommen.“ Und es zeichnete der Mensch das Antlitz der Erde, und es ward ersichtlich, wo man zu Lande reisen konnte und wo zu Wasser, welche Berge wo standen und wo sich welche Meere auftaten. Und es ersann der Mensch Schriften, auf daß er seinen Urenkeln von sich berichten und ihnen seine Erfahrung bewahren könne. Er erzog die Weinrebe und machte sie zur Gabe für den Schöpfer dieses Kunstwerkes. Und es sah das Volk ihn, den im Tempel Wohnenden, welcher ähnlich war dem Menschen und dem Herrn. Und er befolgte seine Gebote wie Gesetze der Natur. Meine Kindheit und Jugend vergingen im Stadtteil Sololaki, in einem vierstöckigen Tifliser Haus mit tiefem, halbdunklem Hof, umschlossen von allen Seiten durch die Flügel unseres Hauses sowie durch die fensterlose Wand des Nachbargebäudes. Graf Szegedy bewohnte ein Zimmer mit Kammer im Souterrain des Hauses. Einstmals, vor langer Zeit, war er Chef der Kaukasischen Gendarmerie gewesen, in den neunziger Jahren trat er in den Ruhestand, und, von allen vergessen, fristete er einen einsamen Lebensabend. Dem Vernehmen nach hatte er sich für die Revolution verdient gemacht, und unsere Macht verzieh ihm das Vergangene. Als Sechsjähriger wußte ich über ihn wenig. Selten nur verließ er sein Kellergemach. Ältere Kinder als ich, solche, die ich gar nicht kannte, kamen zu ihm zum Sprachunterricht - er lehrte sie Französisch und Deutsch. Szegedy war ein hochgewachsener, hagerer Greis, er hatte eine wundervolle Haltung und ein von Falten durchfurchtes Gesicht. Unabhängig vom Wetter und von der Jahreszeit trug er stets einen schwarzen Kastormantel und eine Melone... (See PDF)

 

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